Richtfunk
Richtfunk ist eine drahtlose Übertragungstechnik, die als Alternative zu herkömmlichen Glasfaserverbindungen oder Kupferleitungen gewählt wird, wenn diese Leitungswege nicht zur Verfügung stehen oder deren Verlegung zu teuer wäre.
Beim Richtfunk werden üblicherweise Funkwellen mit einer Trägerfrequenz zwischen 1 und 40 GHz gebündelt zwischen zwei Sende- und Empfangsstationen übertragen. Wegen der Richtwirkung der verwendeten Antennen (meist Parabolantennen ähnlich einer Satellitenschüssel) können mit vergleichseise geringer Sendeleistung von wenigen Watt große Entfernungen (10-100 km) überbrückt werden. Richtfunkverbindungen nutzen das begrenzt zur Verfügung stehende Freqauenzspektrum sehr ökonomisch aus, denn da sich die Funkstrecken gegenseitig nur wenig stören, kann die gleiche Frequenz mehrfach vergeben werden. Die maximale Reichweite von Richtfunkverbindungen findet durch die Erdkrümmung eine natürliche Grenze, weil die Funkantennen nicht beliebig hoch angebracht werden können.
Wegen der verwendeten Frequenzen im GHz-Bereich ist beim Richtfunk eine optische Sichtverbindung zwischen den Gegenstellen erforderlich. Regen, Schnee und Hagel reduzieren die Signalstärke erheblich, deshalb muss eine Richtfunkstrecke mit ausreichenden Reserven dimensioniert werden, damit die nutzbare Datenbandbreite auch bei widrigen Wetterbedingungen uneingeschränkt zur Verfügung steht.
Als Alternative zum Richtfunk kommen Datenübertragungen per Laser oder Infrarot in Frage, deren Anforderungen an optimale Sichtbedingungen allerdings noch höher sind als beim Richtfunk, und daher überwiegend zur Überbrückung kürzerer Entfernungen verwendet werden.
Siehe dazu auch Wireless Local Loop (WLL).
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